WiSo Oase?
Gemeinsam für eine klimaresiliente und biodiverse Stadt!
Die WiSo Oase ist eine biodivers und klimaresilient umgestaltete Fläche in der Nürnberger Altstadt. Der Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften kurz WiSo der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg stellte dazu eine bis dahin öde Rasenfläche zur Verfügung. Daher auch der Name des Projektes: WiSo Oase.
Erdacht, initiiert, geplant und durchgeführt wurde das gemeinwohlorientierte Projekt von den Brüdern Jonas & Niklas Götz mit ihrer Firma pflanzoasen.
Auf einer Fläche von rund 600 m² ist seit März 2024 eine zukunftsfähige Oase der Artenvielfalt entstanden. Wir hatten das Ziel durch die Gestaltung naturnaher und strukturreicher Lebensräume sowie der Verwendung zahlreicher, teilweise unbekannter, klimaresilienter Pflanzen, die Lebensqualität für Menschen und Tiere zu verbessern.
Gleichzeitig wollten wir mit diesem Projekt als inspirierendes Vorbild für alle Grünflächen in der Stadt dienen und die immense Bedeutung einer nachhaltigen Grünflächengestaltung für uns alle demonstrieren.
Möglich wurde das Projekt durch über 2000 ehrenamtlich investierte Stunden der Brüder, über 50 Freiwillige, großzügige Lieferanten, engagierte Partnerunternehmen sowie eine Fördersumme von 15.000 € für Materialkosten.
Steckbrief zum Projekt
- Standort: Lange Gasse 20 an der FAU WiSo in Nürnberg
- Einzigartiges Projekt in der Altstadt
- Erdacht, initiiert, geplant und durchgeführt von Jonas & Niklas Götz (pflanzoasen)
- Fördersumme: 15.000 € für Material
- > 2000 ehrenamtliche Stunden investiert
- zusätzlich durch über 50 Freiwillige Personen beim partizipativen Bau unterstützt
- Umgesetzt im März und April 2024
- Eröffnet im Mai 2024
Mehr Infos zum Projekt
Die Geschichte
Die Geschichte hinter dem Projekt
Mehrwert für alle
Die WiSo Oase ist nicht nur ein Ort zum Beobachten und Entspannen, sondern auch ein gemeinwohlorientiertes, ehrenamtliches und partizipatives Projekt, welches sich innerhalb eines übergeordneten Zukunftsszenarios für 2035 engagiert. Dieses Szenario wurde vom Urban Lab Nürnberg mit dem Projekt „Was wäre, wenn …?“ ins Leben gerufen, um der drohenden Klimakatastrophe entgegenzuwirken. Die WiSo Oase ist dabei ein Projekt, das sich besonders für eine biodiverse und grüne Zukunft einsetzt.
Neue Heimat an der FAU WiSo
Nach einer langen, nervenaufreibenden und oft auch frustrierenden Suche nach einem geeigneten Standort, sowie vielen Absagen, auch von öffentlichen Stellen, fand das Projekt schließlich eine Heimat an der FAU WiSo (Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) in der Langen Gasse und trägt seitdem den passenden Namen „WiSo Oase? Gemeinsam für eine klimaresiliente und biodiverse Stadt!“. Die großzügige Fläche zur Umgestaltung wurde dankenswerterweise von der Universität zur Verfügung gestellt, und die Organisation erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Corporate Sustainability Management. Im März und April 2024 erfolgte dann die Umsetzung in einem partizipativen Bauprozess.
Die Köpfe hinter dem Projekt
Erdacht, initiiert, geplant und durchgeführt wurde das Projekt von den Brüdern Jonas und Niklas Götz mit ihrer Firma pflanzoasen. Die Finanzierung erfolgte durch zwei Förderung in Höhe von insgesamt 15.000 €. Dabei kommen 10.000 € über das Urban Lab (Nationale Stadtentwicklungspolitik, BMWSB) und weitere 5000 € vom Stadtplanungsamt Nürnberg im Rahmen des Förderprogramms „Möglichkeitsräume“. Diese Fördersumme deckt lediglich die Material-, Miet- und Transportkosten. Die beiden Brüder haben darüber hinaus gemeinsam mehr als 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert.
Gemeinsam mehr erreichen
Allein wäre die Realisierung eines Projekts dieser Größenordnung mit begrenzten finanziellen Mitteln allerdings unmöglich gewesen. Daher war die Unterstützung von vielen freiwilligen Helfer*innen, darunter Studierende und Mitarbeitende der FAU, Manfred Rother (Trockenmauerbauer), eine Schulklasse, interessierte Passant*innen, Rentner*innen, Freund*innen, Bekannte und viele weitere begeisterte Menschen, entscheidend für den Erfolg des Projekts.
Zusätzlich erhielt das Projekt Sachspenden und Vergünstigungen für Miete, Maschinen und Material von verschiedenen Unternehmen und Organisationen. Zu den Sponsor*innen gehören unter anderem Götz GmbH Forst- und Gartentechnik, Urban Lab Nürnberg, Trockenmauerbauer Manfred Rother, Richard Zeller Tiefbau, Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR), Spedition Amm und Natursteinhandel Gabler. Ihre großzügige Unterstützung trug wesentlich dazu bei, dass das Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte.
Was ist entstanden?
Was ist entstanden?
Insekten sind weltweit die artenreichste Tiergruppe. Zu ihnen gehören etwa 70 % aller Tierarten, die in allen Ökosystemen der Erde zu Hause sind. In Deutschland sind bislang rund 33.000 verschiedene Insektenarten bekannt. Zu ihnen zählen neben Bienen, Schmetterlingen, Ameisen, Mücken und Wespen auch verschiedene Arten von Käfern, Fliegen, Libellen, Wanzen, Läusen, Heuschrecken, Ohrwürmern und vielen mehr.
Insektensterben
Die Versiegelung von Flächen, die Intensivierung der Landwirtschaft sowie der Einsatz von Pestiziden, blütenarme Gärten, Lichtverschmutzung, Klimawandel und nicht zuletzt mangelnde Kenntnisse von uns Menschen über Insekten, führen zu einem weltweiten, massiven Rückgang dieser Tiergruppe. Die Knappheit von Insekten nimmt vielen anderen Tieren, wie z. B. Vögeln, Reptilien oder Amphibien, die Nahrungsgrundlage. Die fehlende Bestäubungsleistung bedingt eine Artenverarmung bei Pflanzen sowie in der Folge auch bei Tieren. Dadurch wird das ökologische Gleichgewicht schwer geschädigt. Diese Probleme haben direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen: Die Stadt wird zunehmend heißer und lebensfeindlicher.
Es braucht Lebensräume
Um Insekten zu unterstützen ist es wichtig, ihre Lebensräume zu erhalten oder Ersatzlebensräume zur Verfügung zu stellen. In einem geeigneten Umfeld findet das Tier alles, was es zum Leben benötigt. Dazu gehören u.a. Nahrung, Wasser und Rückzugsmöglichkeiten. So verschiedenartig die Insekten sind, so unterschiedlich sind auch ihre Lebensweisen und ihre Bedürfnisse an das Lebensumfeld. Manche brauchen zum Leben nicht mehr als das Blatt einer Pflanze, ein Moospolster,
eine Ritze zwischen Steinen oder ein Loch im Sandboden. Andere hingegen sind auf ganz spezielle Pflanzenarten angewiesen oder benötigen großflächige, zusammenhängende Strukturen wie blütenreiche Wiesen, naturbelassene Wälder, saubere Gewässer oder sogar ganze Lebensgemeinschaften, um überleben zu können.
Eine neue Oase für alle
Natürliche oder naturnahe Bereiche bieten Insekten und anderen Tieren ideale Lebensräume und eine vielfältige Nahrungsgrundlage. Leider werden solche optimalen Bedingungen immer seltener.
Oft bestehen ungenutzte Flächen aus artenarmen Rasengesellschaften. Auch auf der Fläche neben dir, zwischen Fahrrad- und Autoparkplatz, herrschte bis Anfang März 2024 ein ähnliches Bild. Aus diesem Grund wurden hier ganz gezielt Lebensräume geschaffen:
An der WiSo Oase findest du verschiedene Wildblumenwiesen, eine Steinpyramide, mehrere Benjeshecken, zahlreiche Upcycling-Trockenmauern, einen kleinen Teich,
eine Totholz-Pyramide, ein Kräuterbeet, ein Sandarium, einen Reptilienmeiler und viele weitere naturnahe Elemente. Auf einer Fläche von rund 300 m² wurde ein kleiner Wald mit besonders klimaresilienten Pflanzen angelegt.
Für uns Menschen wurden Aufenthaltsbereiche mit Bänken, Beobachtungsplätzen und einem Kräuterbeet geschaffen. Du bist gerne dazu eingeladen die neue Oase zu erkunden, es gibt viel zu entdecken. Bitte sei dabei respektvoll und betrete nicht die Flächen – die darin lebenden Tiere und Pflanzen werden es dir danken.
DANKE!
Vom Idealismus getrieben, haben wir hier versucht, etwas Nachhaltiges und Einzigartiges mit einer Strahlwirkung entstehen zu lassen. Über ein Jahr lang hat uns das Projekt Tag (und manchmal auch nachts) beschäftigt. Schweiss, Frust und Freude waren dabei unsere stetigen Begleiter. Es hat nicht nur wahnsinnigen Spass gemacht, es war uns auch eine Ehre die WiSo Oase zu gestalten. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Fläche hier entstehen konnte.
Jonas & Niklas Götz
Was hat sich verändert?
Bewege die Pfeile um die Verwandlung zu sehen
Fläche Lebensräume: im Oktober 2023 und im Mai 2024
Fläche Klimawald: im Oktober 2023 und im Mai 2024
Noch mehr Bilder
Die Bilder Zeigen den Baufortschritt vom Beginn im Oktober 2023 bis zur Eröffnung im Mai 2024
Du möchtest mitmachen?
Wenn du das Projekt unterstützen oder gerne bei der Pflege mitwirken möchtest, dann schreib uns einfach. Jede helfende Hand ist herzlich willkommen!